„Die Betriebsdienste sind gerüstet und die Salzlager sind gefüllt“, erklärt der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann in Stuttgart. Auf dem über 1.040 km langen Autobahnnetz biete die Straßenbauverwaltung des Landes Baden-Württemberg einen durchgehenden Winterdienstservice an. Die Autobahnmeistereien ordneten bei winterlichen Verhältnissen nachts Arbeitsbereitschaften an, um sicherzustellen, dass die Autobahnen rund um die Uhr befahrbar bleiben. Entlang der Bundesautobahnen können in Baden-Württemberg insgesamt 38.000 Tonnen Streusalz bevorratet werden. Im vergangenen Winter wurden knapp 30.000 Tonnen Streusalz von den Autobahnmeistereien gestreut.
Im nachgeordneten, über 26.000 km langen Netz der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen wird der Winterdienst von den Landratsämtern durchgeführt. Innerorts liege die Verantwortung für den Winterdienst auf den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen bei den Städten und Gemeinden, die von den Straßenmeistereien der Landratsämter nach besten Kräften unterstützt werden. Die Salzhallen und Silos der Meistereien seien gut gefüllt.
Aber trotz aller Anstrengungen der Betriebsdienste könnten die Autofahrer nicht bei jeder Wetterlage optimale Straßenverhältnisse erwarten, betont Minister Hermann. „Ich appelliere daher an alle Autofahrer, ihre Fahrzeuge wintertauglich auszurüsten und ihr Fahrverhalten der jeweiligen Situation anzupassen.“ Hermann weist auf die Winterreifenpflicht bei entspre-chenden Wetterlagen hin. In höher liegenden Regionen sollte jetzt auch die Mitführung von Schneeketten eine Selbstverständlichkeit sein.
Besondere Vorsicht sei auf Brücken und in schattigen Waldstrecken geboten. Auch Kuppen, Kurven und Gefällstrecken verlangten im Winter eine höhere Aufmerksamkeit und eine der Glättegefahr angepasste Fahrweise. „Nutzen Sie das Angebot des öffentlichen Personennah-verkehrs oder verschieben Sie bei widrigen Wetterverhältnissen Fahrten, die nicht notwendig sind. Fahren Sie auf Nummer sicher und helfen Sie bei extremen Schneefällen oder Eisregen durch Verzicht auf Autofahrten mit, ein Verkehrschaos zu vermeiden“, sagt Hermann.
Trotz einer großen Zahl an Winterdienstfahrzeugen könne bei flächendeckender Schnee- und Eisglätte nicht immer und überall gleichzeitig geräumt und gestreut werden. Dies wirke sich vor allem während der Hauptverkehrszeiten oder auf der Fahrt in die Wintersportgebiete aus. Auch auf Autobahnen sind Verkehrsbehinderungen nicht zu vermeiden, da deren Leistungs-fähigkeit bei winterlichen Verhältnissen erheblich zurückgehe. Oft würden bereits einzelne liegengebliebene Fahrzeuge den gesamten Verkehr zum Stillstand bringen. Wichtig sei daher, unbedingt Fahrgassen für die Räumfahrzeuge freizuhalten, damit diese rasch räumen und streuen könnten. „Die Mitarbeiter im Winterdienst sind hoch motiviert und tun alles, um die Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Unmögliches kann aber nicht geleistet werden – dafür bitte ich alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis“, so Hermann
Im Interesse des Umweltschutzes setzt die Straßenbauverwaltung auf modernste Streutechnik. „Es gilt die Devise: So viel Salz wie nötig und so wenig wie möglich“, betonte Hermann. Ein sparsamer Umgang mit dem Streusalz sei aber auch aus wirtschaftlichen Gründen erfor-derlich. Versuchsweise werden daher für das vorbeugende Streuen im Winterdienst auf einzelnen Strecken auch sogenannte Solestreuer eingesetzt. Das als Sole (Salzlösung) vor dem Einsetzen des Schneefalls ausbrachte Salz verbleibt deutlich länger auf den Fahrbahnen, als das üblicherweise verwendete Feuchtsalz. Die Straßenbauverwaltung erhofft sich dadurch eine weitere Reduzierung des Salzverbrauchs und bessere Ergebnisse bei der Wirkungsdauer vorbeugender Streueinsätze.
Quelle: Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg