Minister Hermann beim eMobility Summit des Tagesspiegel in Berlin

livinglab_bwe_mobilPositive Zwischenbilanz des Schaufensters Elektromobilität in BW

„Die Forschungsprojekte liefern wichtige Ergebnisse für den Markthochlauf“

23.05.2014 – „Das Schaufenster Elektromobilität in Baden-Württemberg ist gut gefüllt. Über 900 E-Fahrzeuge werden derzeit in unterschiedlichsten Forschungsprojekten des „LivingLab BWe mobil“ eingesetzt und es werden jeden Tag mehr“, so die positive Zwischenbilanz von Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur, am 23.05.2014 zum baden-württembergischen Schaufenster Elektromobilität beim eMobility Summit in Berlin.

Bei der Veranstaltung des Tagesspiegels mit dem Titel „Elektromobilität – Wann geht es endlich los?“ diskutierte Hermann mit Amtskollegen aus den drei anderen nationalen Schaufenstern für Elektromobilität – Berlin/Brandenburg, Bayern/Sachsen und Niedersachsen über die bisherigen Ergebnisse und Herausforderungen des großangelegten Pilot- und Demonstrationsprojektes zur Mitte der Projektlaufzeit.

Elektromobilität erfolgreich im Kampf gegen Lärm und Abgase

„Mit mehr als 500 Ladepunkten verfügen wir in der Region Stuttgart über ein hervorragendes Netz an öffentlicher Ladeinfrastruktur mit hoher Auslastung. Dazu kommen mehrere hundert zusätzliche im Rahmen der Projekte z. B. an Unternehmensstandorten aufgebaute Ladepunkte“, so Hermann. Bereits zur Mitte der Projektlaufzeit lieferten die 36 Projekte im Rahmen des baden-württembergischen Schaufensters wertvolle Erkenntnisse, die die Elektromobilität entscheidend vorantreiben. Zum Beispiel könne der Einsatz neuer Plug-In-Hybridbusse noch mehr Lärm und Abgase einsparen als zuvor angenommen, führte Minister Hermann an.
Ein grenzüberschreitendes E-Pendlerprojekt liefere erstmals Daten über das Langzeitverhalten von Batterien im realen Pendler- und Dienstverkehr. Auch bei der Frage, wie man Verkehrsmittel im Rahmen intermodaler Angebote durch ein gemeinsames, technologisch innovatives Zugangsmedium besser vernetzen und damit für den Nutzer attraktiver gestalten könne, sei man vorangekommen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die Stärke der Schaufenster Elektromobilität sei der vielschichtige Forschungsansatz. Sie entfalteten damit langfristig eine viel größere Wirksamkeit als das konsumorientierte Marktanreizprogramme mit reiner Stückzahlorientierung je könnten. „Denn wer nur den Blick auf das Individualfahrzeug richtet, hat die Herausforderungen, die der Verkehr der Zukunft an uns stellt, nicht voll erfasst“, resümierte Hermann. Er verwies auch auf die Stuttgarter Smart-City-Card, mit der man öffentliche Verkehrsmittel benutzen sowie Elektroautus oder Pedelecs ausleihen könne.

Aus Projekten des LivingLab BWe mobil haben sich auch Ansatzpunkte ergeben, welche ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen für den Markthochlauf der Elektromobilität positive Auswirkungen versprechen – z. B. die Möglichkeit, im öffentlichen Raum während des Ladevorgangs kostenfrei zu parken. Das Land Baden-Württemberg hat bereits im September 2013 eine Bundesratsinitiative zum Thema Kennzeichnung von Elektrofahrzeugen eingebracht, um die Voraussetzung für die rechtssichere Gewährung befristeter Privilegien für Elektrofahrzeuge zu schaffen.

Zum Schaufenster Elektromobilität LivingLab BWe mobil

Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt. Im baden-württembergischen Schaufenster LivingLab BWe mobil erforschen mehr als 100 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand Elektromobilität in der Praxis und werden dabei zusätzlich vom Land Baden-Württemberg und von der Region Stuttgart in hohem Maße durch eigene Fördermittel unterstützt. Die rund 40 Projekte konzentrieren sich mit ihren Aktivitäten auf die Region Stuttgart und die Stadt Karlsruhe und sorgen auch international für eine große Sichtbarkeit. Das LivingLab BWe mobil steht für einen systemischen Ansatz mit ineinandergreifenden Projekten, die Elektromobilität vom E-Bike über den E-PKW bis hin zum elektrischen Transporter und Plug-In-Linienbussen für jedermann erfahrbar machen. Die Projekte adressieren Fragestellungen zu Intermodalität, Flotten und gewerblichen Verkehren, Infrastruktur und Energie, Wohnen und Elektromobilität, Stadt- und Verkehrsplanung, Fahrzeugtechnologie, Kommunikation und Partizipation sowie Ausbildung und Qualifizierung. Koordiniert wird das LivingLab BWe mobil durch die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil BW GmbH und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS).

Weitere Informationen unter www.schaufenster-elektromobilitaet.org.
Informationen zum LivingLab BWe mobil unter www.livinglab-bwe.de.

Die E-Mobility-Seite des Tagesspiegel

Quelle: Ministerium für Verkehr und Infrastruktur