Baden-Württemberg und Kanagawa (Japan)

Baden-Württemberg und Kanagawa stehen sich auch in den Fragen nachhaltiger Verkehrspolitik und Energiewende sehr nahe. Mit der japanischen Präfektur pflegt der deutsche Südwesten seit einem Vierteljahrhundert eine Partnerschaft, die der damalige Ministerpräsident Lothar Späth auf den Weg gebracht hatte. Daran knüpfte Verkehrsminister Hermann zum Abschluss seiner Japan-Visite am Freitag gerne an, als er den Gouverneur Yuji Kuroiwa in seinem Amtssitz in Yokohama besuchte.

Der Chef der Präfektur sagte: „Ich bin vor drei Jahren Gouverneur geworden – direkt nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Damals habe ich mir als einer der ersten Politiker Japans zum Ziel gesetzt, dass es mit der Atomenergie nicht weitergehen darf. Eine unabhängige Stromversorgung ist uns wichtig.“ Seither hat Kuroiwa den Ausbau der Solarenergie unter anderem durch Einführung eines Systems zur Vermietung von Dachflächen für Fotovoltaik-Anlagen vorangetrieben. Er strebt an, dass Kanagawa bis zum Jahr 2030 rund 45 Prozent seines Stroms aus Sonnenenergie bezieht.

In den Straßen der Präfektur seien auch schon zahlreiche Elektroautos unterwegs. „Ich sehe schon, dass sich Baden-Württemberg und Kanagawa bestens verstehen“, erklärte Minister Hermann. In Stuttgart freue man sich schon auf den Besuch des Gouverneurs im November, wenn das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert wird. Für Heiterkeit sorgte der Minister, als andeutete, dass er das Youtube-Video kennt, in dem Kuroiwa zusammen mit der japanischen Kult-Girlsband AKB 48 auftritt. Für den Politiker fast gewohntes Terrain, da er früher beim Fernsehen gearbeitet hatte.