19.01.2016 – „Mit dem heutigen Tunneldurchschlag ist ein weiteres Etappenziel zur zukünftigen Entlastung der Ortsdurchfahrt Darmsheims erreicht“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann anlässlich der Feierstunde am 20. Januar 2016. „Ich freue mich, dass die Arbeiten so gut vorankommen, so dass der Tunnel voraussichtlich schon im Mai 2018 in Betrieb gehen kann.“
Regierungspräsident Johannes Schmalzl ergänzte: „Das ist im wahrsten Sinn des Wortes der Durchbruch: Nach acht Monaten, 230 Sprengungen und der Bewegung von 40.000 m³ Gestein erreichen die Straßen- und Tunnelbauer des Regierungspräsidiums Stuttgart zu Beginn des neuen Jahres einen für den ganzen Wirtschaftsraum Sindelfingen/Böblingen wichtigen Moment: den Abschluss des Sprengvortriebs des ‚Beate-Tunnels‘. Dieser Tunnel, der bald auch seinen endgültigen Namen erhalten wird, bildet das Herzstück der künftigen Nordumfahrung von Darmsheim.“ Schmalzl schloss noch den Dank an die Baufirmen an, die das Regierungspräsidium als Bauherrn unterstützen.
Die im Mai 2015 begonnenen Vortriebsarbeiten für den rund 460 Meter langen Tunnel sind mit dem Durchschlag nahezu abgeschlossen. Der 239 Meter lange parallele Rettungsstollen beginnt in der Mitte des Tunnels und mündet neben dem westlichen Tunnelportal. Er zählt neben der späteren betriebstechnischen Ausrüstung zu den erforderlichen Sicherheitseinrichtungen des Tunnels. Der Ausbruch des in bergmännischer Bauweise hergestellten Tunnels erfolgte im Bagger- und Sprengvortrieb.
Die Rohbauarbeiten beginnen nun mit dem Einbau der 40 – 70 Zentimeter starken Innenschale. Anschließend erfolgen der Einbau der Fahrbahn, die Installation der betriebstechnischen Ausstattung und die Straßenbauarbeiten in den Anschlussbereichen. Die Inbetriebnahme ist für Mai 2018 geplant.
„Das Land Baden-Württemberg investiert rund 31 Millionen Euro in eine leistungsfähige Nordumfahrung und damit in eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur in diesem Bereich“, hob Verkehrsminister Hermann mit Blick auf eine der derzeit größten Straßenbaumaßnahmen des Landes hervor.
Der Infopoint auf der Baustelle bietet auch weiterhin allen Interessierten die Möglichkeit zur direkten Information. Darüber hinaus werden auch künftig Baustellenbesuche und weitere gemeinsame Aktionen in Zusammenarbeit mit Schulen und Studierenden angeboten.
Minister Hermann wünschte den Mineuren und allen am Bau Beteiligten auch zukünftig viel Erfolg und vor allem Sicherheit. Die Tunnelpatin Frau Beate Meyer als Vertreterin der heiligen Babara, Nothelferin und Schutzpatronin der Bergleute und Mineure, möge ihre Aufgabe weiter wahrnehmen und der Tunnelbaustelle das notwendige Glück für eine weiterhin unfallfreie Bauzeit bringen. Für die bauzeitlichen Beeinträchtigungen bat er die Anwohner um Verständnis.
Projektdaten
Allgemeines:
Der Tunnel Darmsheim ist das zentrale Bauwerk der 1,4 Kilometer langen Nordumfahrung Darmsheim im Zuge der L 1045 zwischen dem Knotenpunkt Mühlackerstraße/Döffinger Straße und der Zufahrt zum Sportgelände Eichelberg.
Bauzeit:
Tunnelanschlag 18. Mai 2015
Tunneldurchschlag 20. Januar 2016
Fertigstellung Innenschale Februar 2017
Gesamtfertigstellung Mai 2018
Nordumfahrung Darmsheim
Baukosten:
ca. 31 Mio. Euro (Gesamtmaßnahme)
Kostenträger ist das Land Baden-Württemberg
Konstruktion:
bergmännische Bauweise
Abmessungen:
Tunnel
zweistreifiger Tunnel, Gegenverkehr
Regelquerschnitt RQ 10,5
(2 x 3,75 m Fahrbahnbreite + 2 x 1,0 m Notgehweg)
Länge = 460 m
Rettungsstollen
begehbar
Lichte Weite x lichte Höhe = 2,25 x 2,25 m
Länge = 239 m
Sonstiges:
Nordumfahrung Darmsheim hat eine Länge von 1,4 km.
Der Tunnel und der Rettungsstollen wurden im Sprengvortrieb aufgefahren mit einer Ausbruchsmasse von 40.000 Kubikmetern.
Der Rettungsstollen zählt neben der betriebstechnischen Ausrüstung zu den erforderlichen Sicherheitseinrichtungen des Tunnels. Für die betriebstechnische Ausstattung ist ein Betriebsgebäude erforderlich. Dies ist östlich des Tunnel im Rohbau fertigstellt.
Ein weiteres Bauwerk in der Nordumfahrung ist die Feld- und Radwegbrücke westlich des Tunnels.