Feierlich verlieh Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur, mehrere Preise und Auszeichnungen für Engagement und Ideen rund ums Fahrrad. Mit dem Zertifikat „Fahrradfreundliche Kommune“ wurden Heidelberg und Kirchheim unter Teck für ihre Erfolge in der Radverkehrsförderung geehrt. Im Anschluss bekamen die GewinnerInnen des RadKULTUR-Wettbewerbs „BW sucht Deine RadIDEE“ ihre Preise überreicht.
Auf dem Weg zur Pionierregion nachhaltige Mobilität setzt das Land einmal mehr Ausrufezeichen. Mit der diesjährig gestarteten Initiative RadKULTUR und der nach vergangenem Jahr zum zweiten Mal verliehenen Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“ stehen die Zeiten gut für das Fahrrad. „Sowohl die neuen fahrradfreundlichen Kommunen als auch die kreativen Beiträge zu unserem landesweiten RadKULTUR-Wettbewerb ‚BW sucht Deine RadIDEE‘ zeigen deutlich, wie viel Rückenwind das Fahrrad mit gutem Willen und Kreativität erhalten kann“, so Minister Hermann. „Diese Bemühungen möchten wir belohnen.“ Beide Ehrungen folgten direkt aufeinander und verdeutlichten eindrucksvoll die Vielfältigkeit der Radverkehrspolitik in Baden-Württemberg.
Feierliche Auszeichnung für Heidelberg und Kirchheim unter Teck für ihre Radverkehrspolitik aus einem Guss
Zur öffentlichen Würdigung des Engagements in der Radverkehrsförderung von Trägern kommunaler Aufgaben gibt es die Landesauszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“. Auch im Jahr 2012 haben sich Mitgliedskommunen der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Baden-Württemberg e.V. (AGFK-BW) um diese Zertifizierung beworben. Geprüft wurden Faktoren wie die fahrradfreundlichen Infrastruktur und die Kommunikation oder das kommunalpolitische Engagement für die Mobilität mit zwei Pedalen. Letztendlich hat sich die Kommission des Landesbündnisses ProRad für Heidelberg und Kirchheim unter Teck entschieden. Die beiden Städte wurden zertifiziert und haben sich damit die Anerkennung für herausragende Rad verkehrspolitik erworben.
Minister Hermann überreichte die Urkunden und hochwertigen Preise persönlich an den Ersten Bürgermeister Bernd Stadel der Stadt Heidelberg sowie an den Bürgermeister Günter Riemer der Stadt Kirchheim unter Teck.
„Die ausgezeichneten Kandidaten Heidelberg und Kirchheim unter Teck tun sich durch gleichermaßen erfolgreiche wie nachhaltige Radverkehrspolitik hervor, der jeweils ein Gesamtkonzept zugrunde liegt“, hielt der Verkehrsminister fest und rief die Städte, Gemeinden und Landkreise auf: „wir brauchen Vorbilder und gute Ideen, an denen sich andere orientieren können“. Das Zertifikat „Fahrradfreundliche Kommune“ lasse sich allerdings kaum mit einzelnen Aktionen verdienen, die höchstens symbolischen Charakter hätten.
RadIDEEN als Form der RadKULTUR würdigen
Ebenso durften sich die GewinnerInnen des RadKULTUR-Wettbewerbs „BW sucht Deine RadIDEE“ über ihre Preise freuen. In der Kategorie Sicherheit ging der Hauptpreis an die „BlinkerGrips“ von Richard Schartner und Liebmer Trauschein. „Die in den Fahrradgriff eingebaute Leuchte kann sowohl als Begrenzungsleuchte, aber auch als Blinkeranlage funktionieren“, erläuterten die beiden Erfinder und äußerten die Hoffnung, so die Sichtbarkeit von RadfahrerInnen vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen im Straßenverkehr erhöhen und damit ihre Sicherheit unterstützen zu können. Auch Heike Knoche möchte als passionierter Radlerin mit ihrer „schnellen Regenhose“ zu mehr Komfort beitragen. „Mir ist aufgefallen, dass bei Regenwetter eigentlich überwiegend die Oberschenkel nass werden.“ Aus dieser Beobachtung hat sie ein pfiffiges neues Bekleidungsstück entwickelt – und dafür in der Kategorie Mode/Bekleidung den Hauptpreis bekommen. Überhaupt „sind alle eingereichten Ideen ziemlich gut geeignet, dass mehr Leute aufs Fahrrad steigen“, findet Jörg Thiemann-Linden vom Deutschen Institut für Urbanistik. Er und fünf weitere Verkehrs-, Fahrrad- und ModeexpertInnen hatten im Oktober aus insgesamt mehr als einhundert Einsendungen die jeweils zehn besten in beiden Kategorien gekürt.
Minister Hermann freute sich über die rege Teilnahme am Wettbewerb, „denn auch die RadIDEEN sind ein wertvolles Engagement für das Fahrrad in Baden-Württemberg“. Er halte diese innovative Form der Beteiligung für wegweisend und wolle sie dementsprechend würdigen: „Konstruktive Vorschläge und kreative Ideen von BürgerInnen, die sich in Ihrer Freizeit beim Fahrradfahren Gedanken um mehr Sicherheit oder bessere Sichtbarkeit, bequemere oder verrückte Kleidung machen, entfalten einen Nutzen zusätzlich für viele andere auch und bringen uns weiter.“
Zur Jury gehörten Sabine Dirlewanger (Schulleiterin der Staatlichen Modeschule Stuttgart), Ursula Lehner-Lierz (Inhaberin des Unternehmens velo:consult), Ulrich Prediger (Geschäftsführer der Fa. Lease Rad, Freiburg), Jörg Thiemann-Linden (Deutsches Institut für Urbanistik; Arbeitsbereich Mobilität und Infrastruktur), Dr. Stefan Rösler (Geschäftsführer des Unternehmens oecoach zur Nachhaltigkeits-Beratung & Nachhaltigkeits-Coaching) und Konrad Weyhmann (Fa. Paul Lange & Co).
Quelle: Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg