02.02.2016 – Staatspreise in sieben Sparten und einen Sonderpreis für Prozessqualität verlieh der Minister für Verkehr und Infrastruktur, Winfried Hermann, erstmals im Rahmen einer Festveranstaltung am 2. Februar 2016 an die ausgezeichneten Projekte. (Foto: Theater und Orchester Heidelberg: Passanten erhalten Einblicke hinter die Kulissen (Fotograf: Thomas Ott Fotografie Mühltal)
Den Preisträgern sowie den für den Staatspreis Baukultur Nominierten wurden außerdem von der Präsidentin der Bundesarchitektenkammer und Vorsitzenden der Jury des Staatspreises, Barbara Ettinger-Brinckmann, eine Urkunde überreicht und eine Plakette, die vor Ort angebracht werden kann (s. Preisträger – Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2016 und Nominierungen – Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2016).
Mit dem Staatspreis Baukultur wurden beispielhafte Lösungen für Planungs- und Bauaufgaben unserer Zeit in den Städten und Gemeinden des Landes ausgezeichnet. „Eine zeitgemäße, lebensnahe und zukunftsfähige Baukultur ist ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität der Menschen. Sie wirkt sich auch auf die Attraktivität und die Entwicklung der Kommunen und des Landes aus“, erklärte Minister Hermann die Zielsetzung, Aktualität und Bedeutung des neuen Staatspreises. Mit Blick auf aktuelle Herausforderungen, wie die Integration der Flüchtlinge, den demografischen Wandel, den Klimawandel und die Energiewende, gehe es um „qualitativ hochwertig gebaute Lebensräume: für Wohnen und Zusammenleben, für Mobilität und Wirtschaft, für Bildung, Begegnung und Erholung“, so der Minister. „Der Staatspreis Baukultur zeigt, wie das gelingen kann.“
Entsprechend würdigt das Land mit dem Staatspreis Baukultur beispielhafte Planungs- und Bauprojekte, die Funktionalität, Nachhaltigkeit, eine hohe Gestaltungsqualität und die behutsame Weiterentwicklung der Orts- und Stadtbilder in einem stimmigen Gesamtkonzept vereinen. Die Auslobung des Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg war entsprechend offen für beispielhafte Lösungen aus allen Handlungsfeldern der baulichen Entwicklung und Gestaltung, wie Stadtplanung, Hoch- und Ingenieurbau, Grün- und Freiraumplanung. 218 Projektbewerbungen von hoher Qualität, die das breite Spektrum des aktuellen baukulturellen Handelns in Baden-Württemberg widerspiegeln, waren eingereicht worden.
Nach Vorprüfung und Vorbewertung, die vom Kuratorium des Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg beratend begleitet wurden (s. Kuratorium – Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2016), hat eine unabhängige Jury am 12. November 2015 über die Nominierungen und Preisträger entschieden. Besetzt war die Jury mit renommierten Fachleuten, Abgeordneten aller Fraktionen des Landtags von Baden-Württemberg sowie mit Minister Hermann (s. Jury – Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2016). Die Jury beurteilte die funktionalen, gestalterischästhetischen, technisch-konstruktiven, sozialen, kulturellen, ökologischen und ökonomischen Qualitäten der Projekte sowie deren Beispielhaftigkeit und Übertragbarkeit.
Die Jury nominierte schließlich 24 Projekte und wählte aus diesen sieben Preisträger sowie einen Sonderpreis für Prozessqualität aus. „Die ausgezeichneten Projekte stehen beispielgebend für Planungs- und Bauprojekte, die ihre Umgebung bereichern und Identität stiften, Quartiere stärken und ihnen Entwicklungsimpulse geben, Energie einsparen und Gebäude effizienter machen, Bürgerinnen und Bürger oder lokale Initiativen zu Akteuren werden lassen, die Dorf- oder Stadtentwicklung mitgestalten“, erläuterte die Jury-Vorsitzende Ettinger-Brinckmann das Ergebnis. Wie bedeutend Beteiligung und Mitgestaltung sind, betonte auch Minister Hermann: „Nur so können funktionale, nachhaltige und ästhetisch gebaute Lebensräume entstehen. Darum ist es gut, dass wir ein Projekt mit beispielhafter Prozessqualität mit einem Sonderpreis würdigen können.“
Preisträger und Nominierte, letztlich aber die Qualität aller eingereichten Projekte, stehen für ein hohes Niveau der Baukultur im Land. Dies brachte Minister Hermann im Dank an alle zum Ausdruck, die Projekte für den Staatspreis eingereicht hatten. Ausdrücklich schloss er in seinem Dank auch alle im Lande ein, die zukunftsweisende baukulturelle Antworten anstreben, Bauherrinnen und Bauherrn genauso wie Planerinnen und Planer und Ausführende: „Sie tun dies mit Engagement, mit Kreativität und mit der Verantwortung für die Qualität der gebauten Lebensräume.“
Der am 2. Februar 2016 in Stuttgart erstmals verliehene Staatspreis ist ein wichtiger Baustein der Landesinitiative zur Stärkung der Baukultur im Land, die 2015 startete. Sie will erreichen, dass die Qualität der gebauten Umwelt mehr Aufmerksamkeit erhält, über Baukultur gesprochen wird und nicht zuletzt, dass vorbildliche Lösungen gewürdigt und bekannt gemacht werden. Dieses Ziel verfolgt auch die Ausstellung zum Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg, die Minister Hermann im Anschluss an die Preisverleihung eröffnete. Sie ist noch bis 20. Februar 2016 im Foyer des Hauses der Wirtschaft in Stuttgart zu sehen und wird anschließend an weiteren Orten im Land gezeigt werden.
Weitere Informationen
- www.staatspreis-baukultur-bw.de sowie www.baukultur-bw.de (in Kürze online).
- Broschüre Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2016