Minister Hermann: Baukultur ist Zukunftsfaktor für Baden-Württemberg

29.01.2015 – Stuttgart Foto: Ralf HenzeIm Rahmen der ersten Konferenz des Netzwerks Baukultur wurde die Landesinitiative Baukultur Baden-Württemberg einberufen. Diese soll als Plattform für den Austausch über eine nachhaltige und zukunftsfähige Baukultur dienen.

„Baukultur stärken heißt, die Lebensqualität im Lande zu verbessern“, so Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur, bei der Eröffnung der ersten Konferenz des Netzwerks und Start der Landesinitiative Baukultur Baden-Württemberg im neuen Hospitalhof in Stuttgart. Beteiligt am Netzwerk sind nicht nur Verbände und Vereinigungen aller an Planung und Bau Beteiligten sowie die Kommunalen Landesverbände, sondern auch Heimat- und Naturschutzverbände, Kirchen, wirtschaftliche Unternehmen und Hochschulen, lokal, regional oder bundesweit baukulturell engagierten Gruppen und Stiftungen sowie verschiedene Landesbehörden. So entsteht eine breite, gesellschaftlich getragene Allianz für neue Baukultur.

„Baukultur betrifft unsere Lebensgrundlagen“ stellte Minister Hermann zu Beginn seiner Rede vor zahlreichen Gästen fest. „Wir wollen nicht nur Gebäude, sondern auch die Räume dazwischen, den öffentlichen Raum zukunftsfähig gestalten. Die Initiative des Landes, Baukultur zu stärken, ist Ausdruck dieser politischen Verantwortung“ unterstrich der Minister. Am Beispiel öffentlicher Räume machte er deutlich, dass die Baukultur auch ein wichtiger Standortfaktor ist. „Kommende Infrastrukturprojekte“, so der Minister, „bieten Chancen, Fehler der Vergangenheit zu beheben und zukunftsfähige öffentliche Räume zu gestalten“.

Dabei seien vielfältige Herausforderungen zu bewältigen, beispielsweise der Klimawandel oder die demografische Entwicklung, die eine neue Planungs- und Beteiligungskultur verlangen. Es gelte daher, entscheidende Entwicklungsthemen zu identifizieren und die Kräfte im Bemühen um intelligente, gut gestaltete Lösungen zu bündeln: „Zukunftsorientierte Funktionalität und Nachhaltigkeit, Ästhetik und Identität haben vielfältigen Einfluss darauf, wie attraktiv, lebendig und zukunftsfähig unsere Städte und Gemeinden heute sind und künftig sein werden“, so der Minister weiter. Baukultur zu stärken, erfordere daher einen breit angelegten Dialog. „Das Netzwerk Baukultur Baden-Württemberg soll das Forum für den Dialog über Baukultur sein, den Austausch fördern, Kooperationen anbahnen und Synergien schaffen“ unterstrich Hermann.

Zur Initiative des Landes, das Bewusstsein für gutes Planen und Bauen in der Öffentlichkeit, nicht nur bei den am Bau Beteiligten, sondern auch bei der Wirtschaft und vor allem den NutzerInnen zu stärken, zählt eine Reihe von Bausteinen. Dazu gehört u. a. die Einrichtung eines Staatspreises Baukultur Baden-Württemberg, dessen erste Auslobung noch für dieses Jahr geplant ist. „Er soll zeigen, dass eine Baukultur, die soziale, ökologische, ästhetische und wirtschaftliche Ziele integriert, einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Landes leisten kann“ erläuterte der Minister.

Geplant sei zudem ein Pilotprojekt zur Förderung von Gestaltungsbeiräten in Kommunen – vor allem in kleineren Kommunen. Sie sollen beratend dazu beitragen, zukunftsweisende Gestaltungsantworten auf die planerischen und baulichen Anforderungen der Gemeinden und Kommunen zu finden und im Ergebnis das Stadtbild zu verbessern.

Ebenfalls in diesem Jahr soll die Internetplattform www.baukultur-bw.de an den Start gehen. „Baukultur prägt Lebensqualität, ist aber noch nicht ausreichend im Alltag angekommen. Ein weiterer wichtiger Baustein der Landesinitiative ist deshalb eine öffentlichkeitswirksame Internetplattform“ erläuterte der Minister den Hintergrund. Die Internetplattform soll das zentrale Kommunikationsmedium zur Baukultur in Baden-Württemberg werden und auch auf Veranstaltungen rund um das Thema hinweisen. So appellierte Minister Hermann an die TeilnehmerInnen der Netzwerkkonferenz, den Dialog über die Baukultur nach draußen in die Gesellschaft zu tragen. Der Signalcharakter der Netzwerkkonferenz war dabei unverkennbar: „Die Baukultur ist ein wichtiges politisches und gesellschaftliches Thema, deshalb muss sie mehr zum öffentlichen Thema werden.“ Die Erklärung des Netzwerks, die im Rahmen der Konferenz vorgestellt wurde und das neue Logo Baukultur Baden-Württemberg trägt, bringt dies zum Ausdruck.

Die Erklärung des Netzwerks ist zum Download auf der Internetseite des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur unter mvi.baden-wuerttemberg.de/de/planen-bauen/staedtebau/baukultur/ bereitgestellt.

Noch in diesem Jahr soll auch die Internetplattform www.baukultur-bw.de an den Start gehen.

Quelle: Ministerium für Verkehr und Infrastruktur