Attraktivere Wohn- und Gewerbegebiete, renaturierte Flüsse, artenreiche Grünanlagen und ein Park auf einem Einkaufszentrum – Land würdigt Impulse für mehr Lebensqualität. Minister Winfried Hermann zeichnete im Rahmen der Landesinitiative „MITTENDRIN IST LEBEN. GRÜN in Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg“ Projekte aus, die ihre Standortkommunenstädtebaulich, sozial und ökologisch aufwerten. Wanderausstellung tourt durch das Land.
„Nur lebenswerte, städtebaulich hochwertige Innenbereiche sind für die BürgerInnen unserer Städte und Gemeinden attraktiv als Raum zum Wohnen, Arbeiten, zur Begegnung, zur Versorgung und zum Erholen. Solche Orte, Quartiere und Stadträume sind der beste Anreiz für weniger Flächenverbrauch und Zersiedelung“, erklärt Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur. Er hat am 29.10. im Haus der Wirtschaft 39 beispielhafte Konzepte gewürdigt die diese Ziele konkret umsetzen. Die „Landesinitiative MITTENDRIN IST LEBEN.GRÜN in Städten und Gemeinden“ hatte aufgerufen, beim Ministerium Projekte einzureichen, die durch den Einsatz von Grün im Siedlungsbestand die Lebensqualität in ihrer Umgebung steigern. Die ausgezeichneten Beispiele werden bis 8. November mit einer Ausstellung im Haus der Wirtschaft präsentiert. Diese geht anschließend auf Wanderschaft durch Baden-Württemberg.
„Wir wollen mit unserer Stadtentwicklungspolitik erreichen, dass Mensch, Umwelt und Wirtschaft gleichermaßen profitieren. Dazu gehört der Schutz von Naturräumen, die Anpassung an den demografischen wie an den Klima-Wandel sowie eine lebensgerechte Mobilität mit kurzen Wegen“, so Minister Hermann. Grünprojekte seien besonders geeignet, diese Ansprüche zu verbinden. Freiräume und Grünflächen in Städten verbessern das Mikroklima und sorgen für die Reduktion von Schadstoffen in der Luft. Sie schaffen Orte der Begegnung, zum Spielen und zum Lernen. So ist es engagierten BürgerInnen in Lörrach mit den „Wiesionen“ gelungen den Fluss Wiese wieder ins Bewusstsein der Stadt zu bringen und in den Stadtraum einzubinden. Mit Hilfe von Sponsoren entwickelte sich der ehemalige Kanal zu einem Naherholungsbereich mit Strand, Grünem Klassenzimmer und Grillplätzen.
Grüne Achsen motivieren dazu, mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs zu sein. In der Gemeinde Baindt wird eine Straße entwidmet und umgestaltet zu einem verbindenden Grün- und Erholungsraum.
Grünflächen steigern nicht nur die Attraktivität von Quartieren sondern auch Immobilienwerte. Gerade Gewerbegebiete sind im Hinblick auf die Aufenthaltsqualitäten für Beschäftigte und Besucher oft vernachlässigte Bereiche. Die Folge sind häufig Unternutzung bestehender Areale und die Suche nach neuen Flächen. Deren Verbrauch steigt dann weiter. Eine Standortinitiative hat im Gewerbegebiet Neckarwiesen in Esslingen solchen Tendenzen gegengesteuert. Durch mehr Grün- und Erholungsflächen im Gewerbegebiet und am Fluss wurde die Aufenthaltsqualität für Beschäftigte und BesucherInnen erhöht und der Standort gestärkt.
Ein außergewöhnliches Beispiel für die Aufwertung sonst eher unwirtlicher Flächen ist der Pocket-Park auf einem Einkaufszentrum in Pforzheim. Die Naherholungsoase mitten im Zentrum auf dem Dach der Shopping-Mall erfreut sich großer Beliebtheit.
Innerstädtische Grünflächen stützen auch die Stabilität von Ökosystemen, weil sie die Artenvielfalt erhalten oder steigern – auch in Gestalt von Fassaden- und Dachbegrünungen. Besonders hervorgetan hat sich in diesem Bereich die Stadt Bad Saulgau, die in den letzten 20 Jahren bereits 75 Prozent aller öffentlichen Grünflächen zu artenreichen Blumenwiesen, Staudenflächen und Feldgehölze umgewandelt hat.
Zur Bildergalerie mit Beschreibung einiger Projekte
Die ausgewählten Projekte sind bereits umgesetzt oder befinden sich derzeit in der Umsetzung. Mit der Wanderausstellung der beispielhaften Projekte soll der Erfahrungsaustausch in Sachen Grün im Stadt- und Ortsbild im Land unterstützt werden. Nähere Informationen zur Initiative MITTENDRIN IST LEBEN. GRÜN in Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg sind zu finden unter www.mittendrin-ist-leben.de.