Zur Forderung des stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Florian Pronold nach einem Untersuchungsausschuss wegen der Totalausfälle von Klimaanlagen in ICE-Zügen erklärt Winfried Hermann, Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:
Verkehrspolitiker aus Koalition und Opposition fordern die Bahn auf, mehr Geld in die Wartung ihrer Züge zu stecken.
Berlin – Nach dem Ausfall von Klimaanlagen in mehreren ICEs fordern Verkehrspolitiker aus Koalition und Opposition von der Bahn, den renditeorientierten Kurs der vergangenen Jahre endgültig aufzugeben und mehr Geld in Wartung und Reparatur der Züge zu investieren. Kritisch wird in diesem Zusammenhang auch die Anforderung der schwarz-gelben Bundesregierung bewertet, die der Bahn im Zuge des Sparpaketes in den kommenden vier Jahren insgesamt rund zwei Milliarden Euro Dividendenzahlung abverlangen will. Die Bahn will dessen ungeachtet bis 2014 rund 41 Milliarden Euro in das Netz und neue Fahrzeuge investieren.
Wegen des Ausfalls der Klimaanlagen in drei ICEs und des dadurch verursachten Hitzechaos gerät nun auch die schwarz-gelbe Koalition unter Druck. SPD und Grüne dringen angesichts der jüngsten Probleme bei der Bahn auf gesetzgeberische Konsequenzen. Das Entschädigungssystem für alle Beförderungsunternehmen soll grundlegend überarbeitet werden.
Wegen der Klimaanlagen-Probleme in Fernzügen bereitet die Bahn eine Wiedergutmachung für hitzegeplagte Fahrgäste vor. Betroffene sollen unbürokratisch entschädigt werden, wie der Konzern gestern auf seiner Internetseite mitteilte.
Nach dem ICE-Hitzechaos betont die Deutsche Bahn: Die Klimaanlagen seien ausreichend und würden genug gewartet. Der Grünen-Verkehrsexperte Hermann widerspricht: Der Ausfall der Klimaanlagen war vorhersehbar und Folge der Sparpolitik. Die Bahn habe ohne Plan agiert und Reisende im Stich gelassen.
„Was nützen uns die schönsten Hightech-Züge, wenn in Sondersituationen Züge ausfallen und einfache Technik wie die Klimaanlage versagt, weil sie unzulänglich gewartet wurde. Hier besteht dringender Verbesserungsbedarf.
Das Management vor Ort sowie das Zugpersonal müssen noch besser geschult werden. Die Deutsche Bahn AG braucht für Ausnahmesituationen endlich einen gut einstudierten Plan B, damit den Reisenden schnell und unbürokratisch geholfen werden kann, zum Beispiel bei extremer Hitze durch das Verteilen von Getränken und 1. Hilfe-Maßnahmen.
Dass die Deutsche Bahn dies kann, hat sie schon gezeigt.“
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