Bahnhofsbesichtigung und Lesung in Metzingen

Am 5. Februar war Winfried Hermann auf Einladung der Grünen in Metzingen. Dort besichtigte er zusammen mit den beiden Grünen Abgeordneten Cindy Holmberg MdL, Beate Müller-Gemmeke MdB und etwa 50 weiteren Interessierten den Bahnhof, um sich die Sanierungsfortschritte vor Ort anzuschauen. Mit dabei waren auch Baubürgermeister Markus Haas und Konrad Berger, Leiter Planen und Bauen in der Stadtverwaltung Metzingen. Zudem waren Prof. Dr. Tobias Bernecker,
Geschäftsführer des Zweckverbandes Regionalstadtbahn, sowie die Inklusionsbeauftragte der Stadt, Natalie Henkel, mit dabei.

Die Ziele der Baumaßnahmen sind klar: Der Bahnhof soll umgebaut und wieder barrierefrei werden. Dafür wird Metzingen vom Land über das Bahnhofssanierungsprogramm gefördert. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn arbeitet man am neuen Bahnhof.  Auch das neue Gleis für die Regional-Stadtbahn ist derzeit in Bau.  

Doch der Weg zum fertigen und barrierefreien Bahnhof ist ein langer.  Das zeigten auch die Fragen der Anwesenden:

Wann werden die Aufzüge endlich in Betrieb genommen? Warum gibt es keine Rampen an den Treppen mehr? Warum sind die Unterschiede zwischen Bahn und Bahnsteig so groß? Wann kommt die Regionalbahn? Fragen, auf die es kaum kurze Antworten gibt. Wie so oft hängt vieles auch in der mühsamen Zusammenarbeit mit der DB und ihren Tochtergesellschaften zusammen. Die Fahrstühle gibt es bereits, aber noch fehlt es am Strom. Laut Bahn soll dieser erst kommen, wenn im Laufe des 2. Quartals der entscheidende Techniker da war, um das digitale Stellwerk in Betrieb zu setzen. Das digitale Stellwerk wiederum ist ein der Voraussetzungen für den Halbstundentakt der Regionalstadtbahn, der ab Mitte 2025 gelten soll. Auch würden die Techniker für die Lifte nur kommen, wenn man alle Fahrstühle gemeinsam in Betrieb setzen kann, für einzelne Fahrstühle würde man nicht extra kommen. Die Rampen wurden entfernt, um die Treppen wieder breiter zu machen. Zumal die DB darauf verweist, dass es ja künftig Fahrstühle geben wird. Aber was machen Menschen, die auf die Rampen angewiesen sind bis dahin? Darauf gibt es auch seitens der DB keine plausible Antwort.

Trotz der vielen unbefriedigenden Antworten für Mitmenschen, die auf Barrierefreiheit zwingend angewiesen sind, sind die fortlaufenden Arbeiten am neuen Bahnhof unverkennbar. Es wird Zeit, dass die DB die Barrieren so schnell wie möglich abbaut und den Bahnhof für jedermann zugänglich macht – darin waren sich alle Anwesenden einig.

 

Am Abend las Winfried Hermann dann in der Stadthalle aus seinem Buch „Und alles bleibt anders: Meine kleine Geschichte der Mobilität“. Dr. Markus Schenk vom Ortsverband der Grünen in Metzingen war Moderator der Lesung.  Die Gäste wollten vor allem etwas über den Bahnverkehr, Fußverkehr und speziell S21 erfahren. Und so erfuhren die Zuhörenden, wann Deutschland mal Bahnland war, unter welchen Bedingungen S21 damals entstand, was es mit der Sprechklausel auf sich hat und wie sich Winfried Hermann seine persönliche Mobilität im Jahre 2051 vorstellt.

(Quelle: Büro Hermann)

 

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