„Stuttgart im Wandel“ – unter diesem Motto fand am Samstag, den 6. Mai das zweite Ideenfest der Vier für Stuttgart im Hospitalhof statt. Es war ein toller Nachmittag mit vielen guten Gesprächen und neuen Ideen, die Winfried Hermann zusammen mit den drei anderen direkt gewählten Stuttgarter Abgeordneten Muhterem Aras, Oliver Hildenbrand und Petra Olschowski und den vielen Gästen zusammengetragen haben.
Dieses Jahr stand die Zeitenwende, in der wir uns als Gesellschaft gerade befinden im Vordergrund. Sie betrifft das Zusammenleben in unserer Landeshauptstadt. Wir sind mitten im Wandel: Altes geht, Neues entsteht – in diesem Sinne boten die GRÜNEN Stuttgarter Landtagsabgeordneten nach einem gemeinsamen Austausch jeweils einen Workshop an, in dem aktuelle Themen der Zeitenwende näher beleuchtet wurden.
Bei Wissenschaftsministerin Petra Olschowski ging es um die Rahmenbedingungen, die es für eine nachhaltigere Baukultur braucht. Landtagspräsidentin Muhterem Aras tauschte sich zum Thema Einsamkeit in der Stadt. Sie erarbeitete mit der Bürgerstiftung Stuttgart und der Mobilen Jugendhilfe Ideen wie wir unser Miteinander stärken können. Mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Stuttgarter Stadtbezirken befasste sich Oliver Hildenbrand.
Workshop – Verkehrsberuhigte Stadtteile
Winne Hermann stellte dieses Jahr menschengerechte Mobilität in unseren Stadtbezirken in den Vordergrund. Zusammen mit Bernhard Mellert und den Interessierten ging es um die Frage „Wie kann Verkehr in Städten und Gemeinden menschengerecht organisiert werden, so dass mehr Lebensqualität für alle entsteht?“. Der Grund für dieses Thema ist schnell gefunden: Verkehrsberuhigt, lebensfreundlich, saubere Luft – das sind die Wünsche, die an die Politik herangetragen werden. Vor allem, wenn es um die konkrete Umgestaltung von Quartieren und Ortsmitten gibt. Doch wie sieht die Lösung aus? Shared Spaces, Barrierefreiheit, „Grüne Welle“, Superblocks? Was braucht es, um die Mobilität in unserer Landeshauptstadt menschengerechter zu gestalten? Diese und andere Fragen hat Winne Hermann in seiner Themenzeit diskutiert.
Dabei war es ihm wichtig, von den Verkehrsprojekten anderer Städte zu berichten. So wurden Beispiele wie der High Line Park (New York), fluoreszierende Radwege in Polen und den Niederlanden, der wie ein schwebender Radkreisverkehr anmutende Hovenring in Eindhoven, das Französische Viertel in Tübingen oder auch Freiburgs Stadtteil Vauban herangezogen. Über die Superilles in Barcelona und Amsterdams Fahrradparkhäuser, die unterirdisch sind und sich unter der Wasseroberfläche befinden, berichtete Winne Hermann aus seinen persönlichen Erfahrungen.
Bernhard Mellert, Bezirksvorsteher von Stuttgart West, hat für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusätzliche Impulse über das Projekt „Superblock West“ gegeben. Dabei zeigte er auf, wie die Verkehrsbelastungen durch den Autoverkehr in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung eingedämmt werden sollen. Klar wurde dabei auch, was es für ein langer Weg ist, bis solche Projekte umgesetzt werden. Schließlich muss das Verkehrskonzept in vorhandenen Strukturen eingebettet und mit allen verkehrlichen Grundvoraussetzungen (z.B. Zufahrtsmöglichkeiten für Krankenwagen, THW, Polizei und Taxi trotz Sperren) umgesetzt werden.
Aus den Impulsen von Hermann und Mellert ergaben sich für die Teilnehmenden etliche Fragen, die diskutiert wurden: Werden Anwohnerinnen und Anwohner durch den „Superblock West“ benachteiligt? Wie hoch werden die verkehrsberuhigenden Effekte sein? Entstehen Ersatzflächen für die im öffentlichen Raum wegfallenden Parkplätze? Wo machen Shared Space und Superblocks Sinn? Wie steht es um ein Radnetz, dass die Stuttgarter Stadtbezirke sinnvoll verbindet? Kurzum: Es gab viel zu diskutieren an diesem Nachmittag!
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