Der Radtourismus boomt – ADFC vergibt 30 neue Sterne an Qualitätsradrouten

2015-08-26_eurobike_0126.08.2015 – Radtourismus boomt: Acht Routen werden heute auf der Fahrrad-Leitmesse Eurobike als radtouristisch besonders wertvoll ausgezeichnet. Das Land Baden-Württemberg ist mit vier Routen, darunter drei Landesradfernwegen, sehr gut vertreten. Aber auch grenzüberschreitende Routen bis in die Niederlande und nach Österreich sind unter den Ausgezeichneten.

Thomas Froitzheim, stv. Leiter des ADFC-Fachausschusses Fahrrad-Tourismus, sagt: „Baden-Württemberg geht im Moment in Sachen Qualität im Radtourismus mit großen Schritten voran. Alle 19 Landesradfernwege werden mit Unterstützung des Landes qualitätsgesichert, einige weitere Radfernwege werden durch lokales Engagement qualitativ weiter voran gebracht – das ist mal eine gute Botschaft für Radurlauber!“

Verkehrsminister Winfried Hermann unterstreicht bei seiner Rede anlässlich der Auszeichnung die Bedeutung des Fahrrads und des Radtourismus für Baden-Württemberg: „Gerade hier auf der Eurobike wird die Wirtschaftskraft des Fahrrads deutlich. Dies zeigt sich auch beim Radtourismus: mit einer jährlichen Nettowertschöpfung von ca. 860 Millionen Euro und ca. 25.000 Arbeitsplätzen in Baden-Württemberg ist er ein bedeutender ökonomischer Faktor. Damit Baden-Württemberg zur attraktivsten Radreiseregion in Deutschland wird, investieren wir deutlich mehr in den Bau und die Förderung von Radinfrastruktur und sorgen so für qualitativ hochwertige touristische Radrouten. Ich freue mich, dass wir heute vier davon als ADFC-Qualitätsrouten auszeichnen können.“

Folgende ADFC-Qualitätsradrouten werden ausgezeichnet:

Über schöne Marktplätze, entlang von Seen und historischen Bauten führt der Landesradfernweg von der Donau bis an den Bodensee. Auf der verkehrsarmen Route werden Radurlauber auf sehr gut ausgebauten Wegen durch abwechslungsreiche Landschaften geführt. Der baden-württembergische Radfernweg wurde zum ersten Mal durch den ADFC geprüft und erhielt vier von fünf möglichen Sternen.

Historische Bauwerke, Bäder, Thermen und schwäbische Gastlichkeit kann man auf diesem Rundkurs erleben. Die optimal beschilderte Route führt auf hügeligen oder auch entspannten Abschnitten durch Oberschwaben bis ins Allgäu. Auch dieser Landesradfernweg wurde erstmals geprüft und erhielt auf Anhieb vier ADFC-Sterne.

Der abwechslungsreiche Rundkurs durchquert die schönsten Täler der Schwäbischen Alb. Die überwiegend autofreie Route führt auf Forst- und Wirtschaftswegen vorbei an bizarren Felsformationen und geheimnisvollen Höhlen. Der Albtäler-Radweg wurde zum zweiten Mal vom ADFC klassifiziert und behält seine vier Sterne.

Die Route verläuft auf meist ruhigen aussichtsreichen Wegen über die östlichen Höhen des Mittelgebirges. Sie weist meist moderate Steigungen auf – mit der Sommerbergbahn können unterwegs 300 Höhenmeter gespart werden. Der Landesradfernweg mit Startpunkt in Pforzheim und Endpunkt in Waldshut-Tiengen wurde erstmal geprüft und mit drei Sternen ausgezeichnet.

Puren Fahrgenuss in 5-Sterne-Qualität erleben Radurlauber auf der familienfreundlichen Tour um den Neusiedler See. Der Rundkurs besticht durch attraktive Wegeführung und hohe Ausbaustandards. Der Neusiedler See Radweg wurde nach drei Jahren Laufzeit des Siegels nachklassifiziert – und behält seine Top-Bewertung mit fünf Sternen.

Entlang der Radroute Via Claudia Augusta wird die Kultur- und Handelsgeschichte des Römischen Reiches wieder lebendig. Von Donauwörth führt die Route auf breiten, verkehrsarmen Wegen über die Alpen. Der deutsche und österreichische Teil der Via Claudia Augusta wurde vom ADFC mit vier Sternen ausgezeichnet.

In der grenzüberschreitenden Region lassen sich vier Radrouten entlang der Flüsse Aa, Berkel, Singe und Ijssel über Umsteigepunkte beliebig kombinieren – etwas Einzigartiges. Die Routen verlaufen auf nahezu autofreien Strecken. Die Ausschilderung, in den Niederlanden mit Knotenpunktwegweisung, ermöglicht eine gute Orientierung. Der Radfernweg wurde erstmals klassifiziert und mit drei Sternen ausgezeichnet.

Die Route verbindet zwei Länder – und zugleich Kunst und Kultur. Der Radfernweg begleitet die Vechte von der Quelle im Münsterland durch die Grafschaft Bentheim bis ins niederländische Zwolle in der Provinz Overijssel. Über 80 Werke zeitgenössischer Künstler sind hier frei zugänglich entlang der Route zu besichtigen. Die Vechtetalroute wurde erstmals vom ADFC klassifiziert.

Vom 26. bis 29. August 2015 findet in Friedrichshafen am Bodensee die Eurobike mit über 1.300 Ausstellern statt, die ihre neuesten Produkte zeigen. Im Rahmen der Messe findet auch der Fachkongress für Fahrradtourismus, der Eurobike Travel Talk, statt. Der Travel Talk bringt die Fahrrad- und Tourismusbranche auf internationaler Ebene zusammen. Informationen: www.eurobike-show.de

ADFC-Qualität setzt sich durch – auch grenzüberschreitend

Der ADFC hat damit insgesamt 51 Qualitätsradrouten klassifiziert und Kilometer für Kilometer überprüft – davon zwei mit fünf Sternen, 29 mit vier Sternen und 20 mit drei Sternen. Mehrere ADFC-Qualitätsradrouten überschreiten die Grenzen zu Nachbarländern. Die Qualitätskriterien und die detaillierten Bewertungen der einzelnen Routen gibt es auf den Tourismus-Seiten des ADFC unter www.adfc.de . Alle Qualitätsradrouten gibt es auch in der ADFC-Sternerouten-App für Smartphones.

Broschüre „Deutschland per Rad entdecken“

Empfehlungen für schöne Radrouten in ganz Deutschland hat der ADFC in der beliebten Broschüre „Deutschland per Rad entdecken“ zusammengestellt. Es gibt sie kostenlos als E-Paper und zur Bestellung auf www.adfc.de/dpr-bestellen.

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit mehr als 150.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

Quelle: ADFC


 

Presseartikel

Südkurier: Landesverkehrsminister Winfried Hermann besucht die Eurobike